Von Ingrid Müller-Münch, Redaktion Ruth Dickhoven / Scala KrimiService, Dienstag 25.3.2014

Service Bücher – Aktuelle Kriminalromane

„Das Mädchen mit den blauen Augen“ von Michel Bussi und „Die andere Frau“ von Tamar Cohen.

Diesmal geht es um ein Baby im Kreidekreis und einen Ehemann mit doppelter Identität. Zwei Krimis, in denen Familiengeheimnisse im Gewalt gelüftet werden. Die Suche nach einer Wahrheit, die schmerzt, endet in Mord und Totschlag.

23. Dezember 1982. Der Airbus 5403 auf dem Weg von Instanbul nach Paris zerschellt am Mont Terrible, einem der kleineren Berge des französischen Jura. Alle Insassen sind sofort tot. Doch dann findet ein  Feuerwehrmann 30 Meter vom brennenden Wrack entfernt ein Baby. Es lebt. Bald schon melden sich die Großeltern. Noch ehe sie ihr Enkelkind mit nach Hause nehmen können, ruft im Krankenhaus ein Mann an, der behauptet, ebenfalls Opa dieses Baby`s zu sein. Von da an beginnt ein Tauziehen um die Kleine mit den blauen Augen. Ein Tauziehen, das über 20 Jahre lang anhält, bei dem gemordet wird und bei dem es nur Verlierer gibt. Ein Schmöker, der bis zuletzt in Atem hält bei der faszinierenden Suche nach der eigenen Identität.

Die Beerdigung von Simon Busfield endet im Fiasko. Zwei Frauen stehen sich fassungslos gegenüber. Beide behaupten, die Ehefrau des Toten zu sein. Beide haben von Busfield Kinder. Und beide verbrachten ein Teil ihres Lebens mit dem Mann, der angeblich viel reiste, beruflich ständig unterwegs war. Vor allem in Ländern wie Dubai, auf Baustellen im arabischen Raum, überall dort, wo man schwer telefonisch erreichbar ist. Und nun wurde Busfield ermordet, mitten in London. Das klassische Thema der Doppel-Identität, neu aufgetischt. Hält die Spannung bis zuletzt.

In beiden Krimis geht es um Familiengeheimnisse. Um die unbeugsame Suche nach einer Wahrheit, die schmerzt. Und die in Mord und Totschlag endet.

Eine Doppelrezension von Ingrid Müller-Münch