Blogger und Vlogger als Buchrezensenten / WDR5 / Neugier genügt / Feature
Das klassische Feuilleton hat Konkurrenz bekommen. Und was für Eine! Es sind Blogger und Vlogger und Booktuber. Während Viele nicht einmal wissen, was das ist, folgen Ihnen im Netz Tausende.
Blogger und Vlogger als Buchrezensenten
Ein Feature auf WDR5, Neugier genügt, 17.4.2018
Von Ingrid Müller-Münch
O-Ton Du-Janine Hallo, herzlich Willkommen zu einem neuen Video. Heute geht es um die erste Liebe, ganz große Gefühle und wichtige Lebensentscheidungen. Wenn ihr wissen wollt, von welchem Buch ich da spreche, was mich so megabegeistert hat, dann müsst ihr jetzt dranbleiben.
Autorin: Ein liebevoll renoviertes Zechenhaus in einem Duisburger Vorort. Drinnen stapeln sich Bücher, auf Stühlen, Sesseln, dem Küchentisch, in den Regalen. Hier wird gelesen, das ist unübersehbar. Janine Witt, 32 Jahre alt, ist eine lebhafte, fröhliche Person – und weit über ihr Zuhause hinaus vielen Menschen bekannt.
O-Ton Du-Janine Ja, Ich hab halt meinen Vollzeitjob, das Studium nebenher, den Haushalt, meinen Mann, Tiere, Freunde, ja, ich hab tatsächlich ein soziales Leben, Youtube, und hab noch einen Blog nebenbei. Tatsächlich ja. Ich lese Jugendbücher, New Adults, Young Adults, Chicklets, Fantasy und lese Krimis, Thriller. Ich lese alles, worauf ich gerade Lust habe. Bei mir findet sich auch zwischendurch Klassisches, Shakespeare und Jane Austen sind bei mir auch vertreten. Also es findet sich alles.
Autorin: Janine Witt liest diese Bücher nicht nur, sondern bespricht sie. Sie ist in ihrer Freizeit Buchbloggerin, verbreitet ihre Rezensionen auf einem eigenen Blog im WorldWideWeb. Gleichzeitig ist sie Buchvloggerin oder Booktuberin, wie dies in Insiderkreisen heißt. Sie bespricht Bücher vor ihrer Kamera, stellt die Filme dann über Youtube ins Internet.
O-Ton Du-Janine: Ja, ich hab alles aufgebaut, für den Videodreh vorbereitet. 0:40 Mein Stativ ist mir kürzlich kaputt gegangen, ich behelfe mir jetzt mit einer Leiter und da steht die Kamera drauf. Und jetzt muss ich einmal gucken, nein, ich bin noch zu weit weg. Muss alles genau justiert sein, damit man gut im Bild ist, gut zu erkennen ist und einfach alles zusammenpasst. Meine Bücher hab ich hier schon. Jawohl.
Töne
O-Ton Lunau Das ist also meine Facebookseite, die Bindestrich Rezensentin. Und da poste ich eigentlich jeden Tag etwas über Bücher, die ich gelesen habe. Auch mal Bilder vom Hund. Hier zum Beispiel. Das Buch von Andreas Gössling aus dem Droemer/Knaurverlag lag neulich im Briefkasten. Und hat mich zuerst gar nicht angesprochen. Jetzt hab ich die Hälfte durch und finde es total klasse. Kennt es schon jemand von Euch? Und dann schreibt hier eine: Dann grätsche ich mal dazwischen, ich fand es gar nicht gut. Unsympathische Ermittlerin, unrealistische Beschreibung der Rechtsmedizin. Hab‘s beiseitegelegt. Da hab ich drauf geantwortet, ich fand die Ermittlerin eigentlich nett. Ein bisschen komisch vielleicht.
Autorin: Anette Lunau ist 59 Jahre alt. Ehemalige Finanzbeamtin, inzwischen Frührentnerin, wohnt mit Mann und Hund in einer Doppelhaushälfte in Frechen bei Köln. Und sie ist Bloggerin, mit Leib und Seele.
O-Ton Lunau: Ich blogge seit 2011. Ich hatte immer schon gerne Rezensionen geschrieben, bei amazon veröffentlicht. Und bekam dann irgendwann durch Zufall mit, dass es auch Blogs gibt. Da wusste ich sofort, das will ich auch, das ist was für mich, das muss ich sofort in Angriff nehmen. Was erstmal gar nicht so einfach war. Weil ich mich da gar nicht auskannte, wie man das überhaupt macht.Ja. Hat aber dann irgendwann geklappt. Und jetzt ist der Blog schon sieben Jahre alt und ja ganz erfolgreich. Ich hab einfach losgelegt, einfach so frei Schnauze losgeschrieben. Das ging auch, innerhalb von 5 Minuten hatte ich früher ne Rezension fertig. Heute ist das anders, heute mach ich mir erstmal ein Gerüst. Und das überarbeite ich dannnoch zwanzigmal. Und heute ist es viel aufwändiger, weil ich selbst mit mir viel kritischer bin.
O-Ton-Kaffee Also, es gibt Buchblocks seit also so 8 / 9 Jahren, haben die ersten angefangen. Aber so 2014 da war der große Boom, wo plötzlich auch die Verlage die Blogs für sich entdeckt haben, als Multiplikatoren oder als Influencer, wie man ja heute gerne sagt. Da sind die auf einmal so aus dem Boden geschossen.
Autorin: Das klassische Feuilleton hat Konkurrenz bekommen. Durch Booktuber wie Janine Witt oder Buchblogger wie Uwe Kalkowski, der sich im Internet Kaffeehaussitzer nennt. Er betreibt seinen Blog seit fünf Jahren
O-Ton Kaffee was in der schnelllebigen Bloggerwelt doch schon ein recht gutes Alter ist. Ich hab da einen riesengroßen Spaß dran. Ich stell Literatur vor aus allen möglichen Genres, Krimis, neue Literatur, Sachbücher, viel zu geschichtlichen Themen. Ne bunte Mischung. Eigentlich bin ich Buchhändler, jetzt arbeite ich in einem Fachverlag, und meine große Leidenschaft war es eigentlich schon immer, mich über Bücher auszutauschen. Mit anderen Literaturbegeisterten über Bücher zu reden. Und irgendwie bietet sich das Internet ja quasi an.
O-Ton Du Janine Die Rede ist von, „Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen“ von Jennifer E. Smith. Da geht es um Claire und Aidan. Und Claire wird ab dem nächsten Tag an der Ostküste studieren und Aidan wird auf ein College in Kalifornien gehen. Die Beiden lieben sich, das steht völlig außer Frage. Aber dennoch liegen mehrere tausend Meilen in Zukunft zwischen beiden. Und sie haben noch 12 Stunden zusammen.
O.Ton Du-Janine Ja, wenn ein Video – wie sagt man so schön beim Film – im Kasten ist, dann muss das Ganze natürlich geschnitten werden und ein bisschen bearbeitet werden. Mal gucken, ob die Belichtung soweit in Ordnung ist.
Autorin: All das, was ein professioneller Rezensent wenn überhaupt nur mit spitzen Fingern anfassen, geschweige denn überhaupt lesen würde, hat seinen Platz im Internet gefunden. – Anette Geduldig, im Verlag Bastei/Lübbe zuständig für die Bloggerszene:
O-Ton Lübbe/Geduldig: Es gibt Bücher, die haben es in den klassischen Medien schwer, die würden dort wahrscheinlich niemals vorgestellt werden. Und da kommen dann die Buchblogger ins Spiel. Das sind Fantasy-Romane, Romance-Romane, New-Adult-Geschichten, da wo Young-Adult aufhört, also die klassischen Jugendbücher, hin zum Erwachsenenbuch, dann spricht man von New-Adult.
O-Ton DU-Janine In der Verlagszusammenarbeit gibt es definitiv eine Entwicklung seit 2013. 2013 war es noch so, man hat sich nicht so richtig getraut zum Verlag zu gehen und zu fragen, Mensch könnte ich vielleicht mal ein Rezensionsexemplar haben. Da war es ja auch grad erst in den Anfängen. Man musste sich aneinander herantasten. Die Verlage an die Blogger und Youtuber, als auch die Blogger und Youtuber an die Verlage.
O-Ton Lunau Die Verlage haben inzwischen auch entdeckt, dass man Blogger gut behandeln muss. Weil Blogger machen richtig gute Werbung und alles umsonst.
O-Ton Kiwi/ Meier Mein Name ist Ulrike Meier und ich bin im Verlag Kiepenheuer&Witsch zuständig für die Online-Pressearbeit, und dazu gehört als ganz großer Teil mittlerweile die Bloggerrelation. Das ist ne ganz lange Entwicklung, die angefangen hat 2005. Als dann zu sehen war, dass es immer mehr Buchblogger gibt, war auch für uns dann langsam klar, dass man das auch nicht nur so nebenher machen kann, sondern wir auch den Umgang mit den Buchbloggern intensivieren müssen. Und das hat dann Ende 2012, Anfang 2013 hier insofern ne Wende genommen, dass dann ich als Teil der Online-Abteilung damit betraut wurde, das intensiver zu betreiben.
O-Ton Kaffee In den letzten Jahren sind die Buchblogger für Verlage schon eine wichtige Größe in ihrem Kommunikationsmix geworden. In vielen Verlagen sind Mitarbeiter eingestellt worden, die sich um Bloggerrelations kümmern. In den großen Verlagen gibts immer einen Ansprechpartner, speziell für Blogger. Da merkt man schon, dass diese Form der Literaturvermittlung ernst genommen wird von Verlagen.
O-Ton Kiwi/Meier Insgesamt betreuen wir inzwischen über 1.500 Kontakte, deren Medium ein reines Onlinemedium ist. Da können auch Online-Magazine bei sein, das sind nicht nur Buchblogs oder Vlogs. Regelmäßig arbeiten wir mit ungefähr 1.000 Kontakten zusammen. Davon sind es ungefähr 50, die ich regelmäßig treffe auf Messen oder anderen Veranstaltungen. .
O.Ton Kaffee Hier in Köln gibt es die Litblogconvention. Die ist von Bastei / Lübbe, von Kiepenheuer & Witsch, von Diogenes organisiert – und das ist eben schon ne richtig große Sache. Da treffen sich ein paar hundert Buchbloggerinnen und Buchblogger. Es gibt den ganzen Tag Veranstaltungen. Vorträge Workshops.
O-Ton Lübbe/ Geduldig: Ob Buchblogger die klassischen Medien irgendwann verdrängen werden, das mag ich jetzt zu bezweifeln. Ich denke schon besteht beides nebenher und beides hat seine Berechtigung.
OO-Ton Kiwi/Meier Man kann schon sagen, dass die Buchblogs ein Geschenk des Himmels für die Buchverlage sind. Dadurch kommen wir nochmal in Kontakt mit Leserinnen und Lesern, die wir über die klassischen Medien so gar nicht erreichen würden.
O-Ton Kaffee Die Buchbloggerszene ist unglaublich breit aufgestellt. Es gibt da alle möglichen Genres, alle möglichen Stile, alle möglichen Blogger oder Bloggerinnentypen. Man kann sich einen Überblick verschaffen, wenn man sich die Toppliste anschaut. Das ist eine Liste, die hat ein Blogger erstellt, der wertet darin die Verknüpfungen der Blogs untereinander aus. Es sind 1.300 im Moment drauf. Das reicht von abgeschriebenen Klappentexten bis hin zu feuilletonistischem Niveau. Es ist alles da.. Letztendlich ist das Internet groß genug für alles und für alle.
Autorin: Uwe Kalkowski, der Kaffeehaussitzer, betreibt einen Literaturblog von allerhöchster Qualität.
O-Ton Kaffee: Also ich versuche jede Woche einen Beitrag zu schreiben. Das schaffe ich nicht immer. Meistens zwischen 3 und 5 Beiträge im Monat. Ich lese jede Woche ein bis zwei Bücher. Ich schaue nie Fernsehen. Ich interessiere mich nicht für Sport. Das spart viel Zeit. Ich merke immer, wenn ich einen Beitrag freigeschaltet habe, das ist immer ein unglaublich tolles Gefühl. Aber so nach ein paar Tagen fängt es schon an so in den Fingern zu kribbeln. Ich muss einfach was Neues schreiben. Es gibt Blogger, die hauen fast jeden Tag nen Beitrag raus. Das krieg ich in meinem Tagesablauf nicht untergebracht. Möchte ich auch gar nicht. Mir reicht es einer die Woche maximal. Ist auch nicht so, dass ich jedes Buch, das ich gelesen habe, vorstelle. Es müssen schon Bücher sein, die mir einen besonderen Eindruck hinterlassen haben.
Autorin: Warum setzt sich Uwe Kalkowski abends hin und bloggt über Bücher? Warum baut Janine Witt ihre Kamera auf, macht sich all die Arbeit? Was treibt Annette Lunau an, ihre Zeit als Bloggerin zu verbringen? Woher nimmt diese Community der Booktuber und Buchblogger ihre Energie? Die Aussicht darauf, viel Geld zu verdienen, kann es nicht sein. Während Instagram- oder Youtube-Stars aus der Modebranche, die sich zur Stilikone hochgepostet haben, an die 20 Millionen Fans für ihre Spots anlocken und damit über Werbeeinahmen riesige Summen verdienen, sieht das für Literaturblogger eher mau aus. Mit etwas Glück folgen ihnen gerade mal 10.000 Interessierte. Als Werbeträger sind sie deshalb meist uninteressant.
O-Ton Kaffee Verdienen tu ich nix mit dem Blog. Man hat immer solche Youtuber und Instagramer, die halt Millionen von Followern haben im Blick, die zum Teil tatsächlich davon leben können. Aber da hat man sich in der Literatur die falsche Branche ausgesucht.
O-Ton Lunau: Geld bekommt man nicht. Dann wär ich ja auch nicht mehr objektiv. Also, das möchte ich auch nicht. Es gibt natürlich Verlage, die bieten Bezahlung an, wenn man ein Buch bewirbt, das neu rauskommt. Das ist eher ein Taschengeld. Und man muss es auch als Werbung kennzeichnen. Dass jemand da wirklich richtig gut mit Geld verdient und trotzdem neutral bleibt in den Besprechungen, kann ich mir jetzt so nicht vorstellen.
Autorin: Die Aussicht, viel Geld zu verdienen, treibt die Buchblogger also nicht an. Berühmt werden sie wohl auch nicht. Was ist es dann, was sie ihre Freizeit mit der Nase in Büchern, den Fingern auf der Computertastatur oder das sorgfältig geschminkte Gesicht vor der Videokamera verbringen lässt?
O-Ton Lunau: Es wäre schön, wenn ich dadurch berühmt werde. Aber das wird wohl nicht mehr klappen in diesem Leben. Kann ich mir nicht vorstellen. Mir macht das einfach Spaß, mitzuteilen, was ich gelesen habe. Oder über neue Bücher zu informieren. Durch den Blog habe ich sehr viel Kontakt mit anderen Bloggern. Viel persönlichen Kontakt auch mit Verlagsmitarbeitern. Mit Autoren sowieso. Also, das ist wirklich ein ganz neuer Lebensbereich, den ich vorher nicht hatte.
O-Ton Kaffee Ich bin auf jeden Fall ein Buchjunkie. Ohne Bücher ohne Literatur könnte ich mir ein Leben absolut nicht vorstellen. Das ergänzt sich mit dem Blog so fantastisch, weil man eben dadurch diesen Austausch mit anderen Buchjunkies hat. Und das ist eine unglaubliche Bereicherung.
O-Ton Du Janine Es findet viel Interaktion statt, durch die Kommentare aber auch über Emailverkehr. Ich kriege von meinen Abonnenten unglaublich tolle Post, die ich nach Möglichkeit auch vor der Kamera öffne, also, seien es Briefe oder auch unglaublich tolle Pakete. Wenn mir ein Buch gefällt, heißt das ja noch lange nicht, das meinen Zuschauern oder Lesern die Bücher gefallen. Da entstehen dann Diskussionen, und das macht einfach unglaublich viel Spaß.
O-Ton Kaffee Durch dieses Bloggen über Literatur haben sich eben auch unglaublich spannende Sachen ergeben. Das alles hätte ich nicht für möglich gehalten, als ich damit angefangen habe. Letztes Jahr hat mein Blog den Buchblog-Award der Frankfurter Buchmesse gewonnen. Das war eine unglaublich schöne Bestätigung gewesen. Und dieses Jahr bin ich als Literaturblogger Jurymitglied beim deutschen Buchpreis und das ist eine so große Ehre und Auszeichnung. Da bin ich fast noch sprachlos, wenn ich es erzähle.
O-Ton Du Janine Wieviel Zeit nimmt das in Anspruch? Ne ganze Menge, also ich hab in der Regel einen festen Drehtag in der Woche. Das ist oft der Samstag oder der Sonntag. Da setze ich mich wirklich den ganzen Tag hin, drehe die Videos für die Woche vor, schneide sie, lade sie hoch. Und auch meine Blogbeiträge versuche ich an dem Tag dann für die Woche fertigzustellen. Sodass ich schon einen ganzen Tag beschäftigt bin.
O-Ton Kaffee Die Zeit zum bloggen muss man sich eben nehmen. Die findet bei mir abends statt, natürlich. Wenn ich voll berufstätig bin, komme ich abends nach Hause. Bis man mal ein bisschen Ruhe hat, wird es dann meist 9 vielleicht. Und dann hab ich dann in den Abend hinein Zeit zum Schreiben oder zum Lesen. Meistens lese ich und einen Tag blogge ich. Pro Beitrag ein bis zwei Stunden. Wenn mich ein Buch vollkommen begeistert, dann setz ich mich direkt hin und schreibe los. Das hatte ich noch diese Woche bei „Der Reisende“, was bei Klett-Cotta erschienen ist. Ein Roman der 1938 geschrieben ist, direkt nach der Reichspogromnacht, von einem Menschen, der aus Deutschland fliehen musste, und der hat aus dieser Flucht einen Roman gemacht. Und das Manuskript ist erst jetzt gerade erschienen. Das hat mich vollkommen aufgewühlt. Ne Mischung aus Beklemmung und Spannung, das man wissen möchte, wie geht das Buch aus. Es ist eines der intensivsten Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Und das musste ich auch sofort loswerden.
O-Ton Du/Janine Das Buch hat, muss ich mal grad nachschauen, 253 Seiten und ist eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe bei diesem Buch gelacht, ich habe am Ende geweint, wie ein Schlosshund geheult. Also wenn ihr dieses Buch lest, braucht ihr definitiv Taschentücher. Und wenn ihrs schon gelesen habt, schreibt mir doch bitte in die Kommentare, wie es Euch gefallen hat. Und wenn ihr wollt, sehen wir uns im nächsten Video.
O-Ton Kaffee Es ist natürlich so, viele Blogger sind keine ausgebildeten Rezensenten, aber viele haben ihren eigenen Schreibstil, der sehr lesenswert ist. Es gibt auch sehr viele Blogger, die z.B. Literaturwissenschaft studiert haben, die Theaterwissenschaft studiert haben. Die sich dann auch entsprechend ausdrücken können. Es gibt sehr viele Buchhändler und Buchhändlerinnen, die bloggen. Das hat dann immer noch ne ganz spezielle Güte, weil die sich auch sehr intensiv mit Literatur beschäftigen. Ja und letztendlich, diese Unmittelbare der Beiträge, dieses Persönliche, das ist ja auch das, was Blogs ausmacht. Da schreibt man eben nicht, das Buch ist…Sondern ich finde, dass Buch soundso weil…Was bei einer Rezension inner Tageszeitung verpönt wäre, das Wort „ich“ zu benutzen, das wird im Blog benutzt. Und da hat es dann eben auch seine Berechtigung.
O-Ton Kiwi/Meier Die Kritik, die da oft geäußert wird, das sind Leute, die nicht wirklich schreiben können. Das sind Leute, die sich anmaßen, wie Journalisten zu schreiben. Das lass ich alles nicht gelten. Denn diese genaue Aufrechnung gegeneinander, ist meiner Meinung nach völlig falsch. Das sind keine Leute die glauben, sie wären Zeit-Journalist. Das sind Leute, die in der Regel total drauf pfeifen.
O-Ton Lunau: Ich finde die professionellen Rezensionen unterscheiden sich natürlich schon von meinen. Da komm ich mir mit meinen Rezensionen immer recht dilettantisch vor. Aber trotzdem scheinen es Leute ja gerne zu lesen, was ich so verzapfe.
O-Ton Du Janine Ich würde mich auch nicht als feuilletongeeignet beschreiben. Ich würde generelle Blogger und Booktuber eher als Ergänzung zum Feuilleton betrachten. Es ergänzt sich beides ganz wunderbar, weil beides unterschiedliche Ausrichtung hat, unterschiedliche Zielgruppen in der Regel. Oft werden auch völlig unterschiedliche Dinge gelesen. Ja, ich mach meine Videos aus dem Bauch raus. Und dann treff ich hoffentlich den Geschmack meiner Zuschauer und Follower.
O-Ton Kaffee Es ist leider nach wie vor immer noch so, dass viele Menschen, die sich mit Literatur beschäftigen, bei dem Wort Buchblog so ein bisschen die Nase rümpfen, weil sie vielleicht da einfach schlechte Erfahrungen gemacht haben. Weil sie auf einen Blog gestoßen sind, der vielleicht ein bisschen schrill war. Es gibt Blogs, die sind sehr schrill, die sind sehr laut. Aber auch bei denen steckt ne Menge Herzblut dahinter.
O-Ton Du/ Janine Hallo meine Lieben, schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt zu einem neuen Video von mir. Heute gibt es seit langem mal wieder ein Subvideo. Sub steht für Stapel ungelesener Bücher. Und wenn ihr wissen wollt, welche Bücher ich heute für euch rausgesucht habe, dann müsst ihr dranbleiben.
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