Maurice Sand, seine weltberühmte Mutter George und die Marionetten

Mitten in Frankreich, in einer gottverlassenen Gegend, steht das ehemalige Landhaus der weltberühmten Schriftstellerin George Sand. Was sich dort abspielte,welche Rolle die Feministin und Provokateurin als Mutter von Maurice spielte, das erfahren Sie durch mein Feature auf WDR5, gesendet zum Weltfrauentag am 8.3.2019. Nachzuhören als Podcast unter WDR5, Neugier genügt,8.3.2019, Ingrid Müller-Münch

Marionettenspiel – zum Zeitvertreib einer berühmten Mutter

 

 O-Ton Bernadette: Ich bin Bernadette Guesnard-Meisser, bin im Berry geboren, und es hat mich schon mit 18 Jahren nach Deutschland verschlagen. 12/0:06 Wenn man mich fragt, wo ich herkomme, dann sag ich: aus dem Zentrum Frankreichs. Da guckt man mich schon erstaunt an. Zentrum Frankreichs? mh. Ja, dann sag ich, das sind so 150 Kilometer südlich von Tours. Ah, dann im Massiv-Central. Nein eben nicht, noch nicht. Und das ist eben dieses Zwischending, zwischen Loiretal und Massiv-Central. Das ist im Berry.

 Autorin: Berry, eine Landschaft mitten in Frankreich. Unspektakulär ist die Gegend, hat so gar nichts Atemberaubendes. Dafür bietet sie sanfte Hügel, winzige Ortschaften, romantisch meandernde Flüsse, Weiden voller Kühe,

O-Ton Bernadette: Da hast Du das platte Land zum Beispiel, mit viel Getreide usw. so richtig öde. Und dann hast Du auch Wein. Sancerre. Wer kennt keinen Sancerre! Es gibt natürlich Wälder mit wunderschönen Eichen.

 Autorin: Tief versteckt inmitten dieser vom Tourismus großräumig umfahrenen Landschaft, liegt ein kleiner, geschichtsträchtiger Ort, der verträumter und altertümlicher kaum sein könnte: Nohant. Neben einer romanischen Kirche steht das ehemalige Anwesen einer der bekanntesten französischen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts, George Sand, eine radikale Feministin, die alle gesellschaftlichen Konventionen jener Zeit sprengte.

Weiter dann, in einem Seitentrakt, erinnert eine Ausstellung an ihren Sohn Maurice. Ein vielseitiger Mann, heute fast vergessen. Maurice war Hobby-Biologe, Maler, illustrierte die Bücher seiner Mutter und schuf etwas, das bis heute in Nohant seinen Platz gefunden hat. Er entwarf und schnitzte Handpuppen und Marionetten, die er zur Unterhaltung seiner geliebten Mutter und zum Zeitvertreib für die ländliche Nachbarschaft und die stets vorhandene Gästeschar auf die hauseigene Bühne brachte.

O-Ton Bernadette: C’était un des plaisirs…

Sprecherin Bernadette: Die Leute auf dem Land machten sich einen Spaß daraus, hier mit Marionetten Theater zu spielen. Aber auch wirkliches Theater aufzuführen. Die Nachbarn auf dem Land, das Personal vom Hofe, sie alle kamen und schauten zu und spielten aber auch selbst mit.

 Autorin:  Es wäre sonst aber auch zu langweilig gewesen, die Ausritte in die nächst gelegene größere Stadt La Châtre, die zahlreichen Liebhaber, die George Sand in Nohant um sich versammelte – dies alles reichte nicht aus, die langen dunklen Winterabende zu füllen. Auch die romantischen Schilderungen von George Sand über Nohant können nicht verdecken, dass es dort zeitweilig zutiefst langweilig war.

Sprecherin George Sand:  Nohant: der kleine Dorfplatz, beschattet von hundertjährigen Ulmen; der mit Akazien und Fliederbäumen bepflanzte Hof, die mit Sand bestreuten Alleen; die Hagebuchenlauben; das große Zimmer im Erdgeschoss; der Gesang der Vögel; die himmlischen Düfte….

Autorin: Bis heute hat sich hier nicht viel verändert. Noch immer steht der kleine Dorfplatz da, verwunschen, wie aus der Zeit gefallen. Noch immer erstreckt sich der blühende Garten, den die Schriftstellerin so liebte.

O-Ton-Bernadette: Und dieses Schloss – in Anführungszeichen – von George Sand, das ist eher ein großes Haus, wie man das damals gebaut hat. Und dann kommt man in dieses Haus selbst. Man wird erst in die Küche geführt, weil die Küche eigentlich das Zentrum von diesem Haus war. George Sand hat ja so gerne Freunde bei sich gehabt. Jeder Gast wurde verwöhnt. Jeder hatte in seinem Zimmer eine Glocke, an der er ziehen konnte, also einen Draht nehme ich an. Und das Personal hat genau gewusst, nach dem Ton der Glocke, Aha. Monsieur soundso ruft jetzt oder Madame soundso. Und dann wurden die Sachen raufgebracht, die der Herr oder die Dame  wollten.

Autorin: Nur – heute sind die Besucher Touristen, die sich hierhin entweder verirrt haben oder die gezielt auf den Spuren von George Sand wandeln. Kaum einer kommt extra nach Nohant, um die Marionetten von Maurice Sand zu bestaunen. Denn kaum einer hat je von ihnen gehört.

Autorin:  Mitte des 19. Jahrhunderts, als George Sand die Herrin auf diesem Anwesen war, sprudelte es im Hausinneren nur so von Leben. Künstler waren begeistert von dieser Schriftstellerin, die auf Konventionen keinen Wert legte. Eigentlich hieß sie ja Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, verheiratete Dudevant. Kam aus adeligem Stande. Ihr war dies egal. Derlei Petitessen ignorierte sie. Der Einfachheit halber und weil zu der Zeit Frauen in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hatten, nannte sie sich George Sand. Wurde berühmt und begehrt. Nicht Wenige nahmen die mühselige Anreise von Paris nach Nohant in Kauf, um in der Nähe dieser quirligen, geistreichen Frau zu sein. Unter anderem ihr jahrelanger Liebhaber Frédéric Chopin.

 O-Ton Bernadette: Wenn man bedenkt, wie schwierig das damals war, von Paris nach Nohant zu kommen, bevor es die Eisenbahn gab. Da war man auf Kutschen angewiesen. Wenn man auch bedenkt, dass sie aus Paris, extra für Chopin die Pleyel-Klaviere hat einfahren lassen, jedes Mal wenn Chopin kam. Das war im Sommer.

Autorin:  Doch derlei Beschwernisse hielten die großen Künstler des 19. Jahrhunderts nicht davon ab, sich nach Nohant zu begeben. Mit am Abendbrot-Tisch  saßen dann schonmal  Frédéric Chopin, Franz Liszt, Gustave Flaubert, Ivan Turgenjew, der Maler Eugène Delacroix, Honoré de Balzac oder Alexandre Dumas. Noch heute ist im Esszimmer des Schlosses der gedeckte Tisch zu besichtigen, an dem man sich zu den Mahlzeiten traf.

O-Ton Guidin:  Alors George Sand ici, assi au bout de table….

Sprecherin Guidin: Hier am Ende des Tisches saß George Sand. Das war normal. Sie war ja die Gastgeberin.

 O-Ton Guidin Elle reunissait ses amis autour de cette table…..

Sprecherin Guidin:  Sie versammelte ihre Freunde um diesen Tisch herum. Man diskutierte über Politik, über Literatur, Philosophie. Chopin trank erst eine heiße Schokolade, bevor er sich ans Klavier setzte. Die Damen stickten. Das war damals so.

Autorin: Genau an dieser Stelle kommt nun der Sohn Maurice ins Spiel. Er dachte sich etwas aus, um die zahlreichen Gäste, vor allem aber seine Mutter zu unterhalten. Geldverdienen brauchte er nicht, das tat Maman zu genüge. Dafür konnte er ungehindert seinem Pläsir nachgehen, das bald zum Vergnügen Aller wurde.

O-Ton Guidin:   Toutes ces Marionettes…

 Sprecherin Guidin:  Hier sehen sie ein paar Dutzend dieser Puppen. Es gab aber etwa 150. Die Marionetten bewegten sich mithilfe eines Stockes, auf den sie gestützt waren und der sich auf einer Art Schiene voran bewegte. 

O-Ton  Gespräch einiger Leute  Guck mal der Akrobat da oben. (lachen.) Braut und Bräutigam. guck mal.  Da ist richtig sone Theaterbühne. Handpuppen ja. Schritte. son aufgebautes Theater und da standen die Leute dann davor.  Publikum bessere Gesellschaft der Gegend.  Das Dekors, das man hier sieht, hat Maurcie Sand und ein Freund bemalt. Am Anfang hat Maurice Sand die Köpfe selbst geschnitzt. Und er hat sie so gemacht, dass man wirklich an den Gesichtern die Charakterzüge lesen konnte. Zum Beispiel sieht man Augen, die so ichtig rauskommen, als Zeichen der Boshaftigkeit. Später ist er dann zu Pappmasché übergegangen. 

Autorin: Wie nur soll man sich das vorstellen? Die weltberühmte George Sand, damit beschäftigt, Kleider für die Marionetten ihres Sohnes zu nähen? Eine Frau, die ganz Paris durch ihr schillerndes Outfit, ihren für die damalige Zeit geradezu abenteuerlichen Lebensstil auf die moralischen Barrikaden trieb? Weil sie sich zu einer Zeit scheiden ließ, zu der Frauen nur im Ehebett ihren Lebenszweck erfüllten, nur verheiratet ihre gesellschaftliche Stellung halten konnten? Weil sie mit diversen Liebhabern öffentlich herumturtelte? Und weil sie für Frauen Gleichheit vor dem Gesetz und in der Liebe forderte? Hatte sie doch am eigenen Leib erfahren, wie es ist, an einen Ehemann gebunden zu sein, der sich alle Freiheiten der Welt herausnimmt, während George Sand, seine Frau, nicht nur die Erziehung der beiden  Kinder, sondern auch seine Eskapaden finanzieren musste und dafür hart arbeitete.

Sprecherin George Sand: Ich aber habe die Nase voll davon und bin es leid, zu arbeiten, um leben zu können, und das, was mir gehört, in den Händen des Teufels zu lassen; ich bin es satt, jedes Jahr mit Komplimenten aus dem Haus gejagt zu werden, während die Frauenzimmer aus dem Flecken sich in meinen Betten breitmachen und Flöhe in mein Heim bringen. 

Autorin: Sie schrieb 35 Romane, unzählige Glossen, füllte 180 Bände mir ihren Gedanken, Erinnerungen, Reflexionen. Nur so verdiente sie Geld genug, um ihre  zahlreiche Gästeschar zu bewirten, die sich manchmal wochen-, monate-, ja sogar jahrelang bei ihr häuslich niederließen. 

O-Ton Guidin  George Sand écrivait …

Sprecherin Guidin: George Sand schrieb immer nachts bei Kerzenlicht und schlief dann gegen fünf Uhr morgens ein, um gegen neun Uhr aufzustehen. Und da in ihr kleines Arbeitszimmer kein Bett passte, schlief sie in einer Hängematte. 

Autorin: Und dies alles nicht nur, weil es Spaß machte, sondern weil sie dringend Geld verdienen musste. Äußerst dringend. Und genau deshalb hat sie sich so ein extravagantes Outfit kreiert. Männerkleidung, eine Zigarrette im Mund. Sie wollte Furore machen, wollte auffallen inmitten dieser Männerwelt, wollte ihre Bücher verkaufen in einer Zeit, in der Frauen in der Öffentlichkeit nichts weiter als Dekors waren.

Sprecherin George Sand:  In der Liebe behandelt man sie wie Kurtisanen, in der Ehe wie Dienerinnen. Man liebt sie nicht, sondern bedient sich ihrer, beutet sie aus und hofft so, sie dem Treuegesetz zu unterwerfen. 

Autorin: Diese kämpferische Frau, dieses provokante Weib, soll auf ihrem Landsitz in Nohant Marionettenkleider genäht haben? Für ihren Liebling Maurice, der dazu die Puppen kreierte und auf die Bühne brachte?

So war es wohl.

Oft saß man des Abends zusammen, unterhielt sich. Frédéric Chopin, Liebhaber und jahrelanger Hausgast, spielte am Klavier, während die Hausherrin entweder Patiencen legte oder ihre Gäste zu einer Partie Domino zusammenrief. Manchmal stickte sie oder nähte. 

Sprecherin George Sand:   Kälte. Ich verlasse das Haus nicht. Lukullisches Abendessen: mit Trüffeln, gefüllte Rebhühner, kleine Erbsen, dann Zigaretten, Dominospiel. Lina singt. Es schlägt Mitternacht. 

Autorin: An manchen Abenden dann ging es nach dem Essen heiter weiter. Für die Räumlichkeiten hatte George Sand gesorgt. Zur Überraschung ihres Sohnes hatte sie 1851 den ehemaligen Billardsaal des Schlosses in ein Theater umbauen lassen. Als Maurice von einer Reise zurückkam, verband sie ihm die Augen.

Sprecherin George Sand: Ja, Maurice war völlig verblüfft, als er das Theater sah…Ich lasse nur alle vierzehn Tage spielen, denn schließlich muss man ja auch noch arbeiten. Gestern war eine vorzügliche Aufführung. Ein Stück in der Art ‚Pillen des Teufels‘, halb gesprochen, halb Pantomime, mit Überraschungseffekten, Teufeln und Petarden in jeder Szene. Es waren sechzig Zuschauer anwesend. Es gab ein ziemliches Gedränge. Aber man war begeistert, trampelte mit den Füßen, und die Darsteller waren wie elektrisiert. 

Autorin: Die Handpuppen hatte Maurice Sand nach alltäglichen Vorlagen aus Holz geschnitzt, orientierte sich aber auch an der in Paris zu jener Zeit äußerst populären Commedia del‘Arte. Deren Kunst er regelrecht studierte, über die ein Werk verfasste. Hier in Nohant wurden die Figuren zum Leben erweckt. So trat der Harlekin auf, Colombina, die Zofe, Pulcinella die Schadenfrohe, der prahlende Dummkopf, aber auch die Gräfin, die Witwe, der Feuerwehrmann, die Gendarmen, Bauern, Soldaten, Reiter, Napoleon. Und über allem thronte Maurice als Balandard, der Chef der Truppe.

Der französische Schriftsteller André Maurois hat in seiner Biografie über George Sand beschrieben, wie sich die Handpuppen und das Bühnenbild des Theaters bewegten: 

Sprecher André Maurois: Mithilfe eines Bratspießdrehers den man aufzog, liefen Sonne und Mond auf ihren gewohnten Bahnen. Der Regen fiel; Blitze durchfurchten die Leinwand des Hintergrundes. Die von Maurice gemalten Dekorationen erweckten den Eindruck der Tiefe. Es waren von jeder Gestalt mehrere Doubletten von verschiedener Größe vorhanden, so dass die Figur, wenn sie aus dem Hintergrunde nach vorn kam, im Näherkommen größer wurde. All diese Puppen waren auf derart empfindlichem Federwerk angebracht, dass ein Hauch genügte, um sie in Bewegung zu bringen. 

Autorin: In Nohant wurde nicht nur Puppentheater gespielt. Es gab auch eine wirkliche Bühne. Niemand blieb verschont, jeder musste mitmachen:

O-Ton-Guidin: Alors George Sand, elle prenait plaisir……

Sprecherin Guidin: George Sand hatte Spaß daran, ihren Gästen beim Abendessen bestimmte Rollen zu übergeben. Vor allem aber ihrer Köchin, Marie Taillaud, der sie schon Lesen und Schreiben beigebracht hatte. Die nahm ihre Rolle wirklich ernst. George Sand führte hier ihre Theaterstücke auf, bevor sie sie nach Paris schickte. Sie hat ja zahlreiche Theaterstücke geschrieben, die im Odéon in Paris aufgeführt wurden. Das brachte Geld ein.

Autorin: Wie ein solcher Theaterabend ablief, egal ob den Handpuppen oder den Schauspielern gewidmet, hat eine Freundin von George Sand einmal so beschrieben. 

Sprecherin Juliette: Wir sind im Abendkleid. Dekolletiert, wie zu einer bedeutenden Premiere. Überall ist das Programm des Abends angeheftet. Die Marionetten spielen Alonzi Alonzo, der Bastard oder die Briganten der Sierra. Maurice opfert zwanzig Abende, um seine angebetete Mutter nur eine einzige Stunde zu vergnügen… Endlich kommt der feierliche Augenblick. Ernst setzen wir uns in Bewegung, entsprechend dem Rang, den Frau Sand uns anweist. Wir betreten den Theaterraum, den wir noch nicht kennen und der im hellen Lichterschmuck erstrahlt. Zur Linken die große Bühne auf der man Theater spielt; gegen über das Marionettentheater mit dem wunderbaren Vorhang, der selbstverständlich von Maurice gemalt wurde. Der Vorhang hebt sich: Der Hintergrund hat außerordentliche Perspektiven. Jetzt sind wir nach Spanien, in die Sierra versetzt. Man verkündet uns, es sei erlaubt, Zwischenrufe an die Darsteller zu richten; die Handlung und selbst der Ausgang des Geschehens könnten durch die Zuschauer beeinflusst werden, und Maurice schätzte nur diese Art allgemeinen Wahlrechts.

Autorin: Die Zeiten änderten sich. Maurice überwarf sich mit dem letzten Liebhaber seiner Mutter André Manceau. George Sand und Manceau verließen Nohant. Doch Jahre später nach dem Tod ihres Lebensgefährten, kehrte George Sand zurück ins Berry. 1868, George Sand ist 64 Jahre alt, finden längst wieder Marionetten-Vorstellungen statt. Juliette, eine Freundin des Hauses:

Sprecherin Juliette: Bevor wir sie noch gesehen haben, kennen wir Balandard, Knurrhahn, den Kapitän della Spada, Isabella, Rosa, Celeste, Ida und alle, alle andern mit Namen. …Balandard, der Direktor der Truppe, erscheint und teilt uns mit: „Man wird sich amüsieren!. …Oh, Balandard mit seinem Gehrock, der tadellosen weißen Weste, dem riesigen Hut, den er mit soviel Würde auf dem Kopf trägt oder in der Hand hält. George Sand ist sein Schneider, und Maurice rühmt sich dessen bei jeder Gelegenheit. 

Autorin: Die Zeit schreitet voran, George Sand wird hinfälliger. Sie kann nicht mehr, wie früher noch, die Nächte durcharbeiten. Dennoch verströmt sie auch im Alter Lebensfreude und Energie. Nur wenige Jahre vor ihrem Tod tanzt und albert sie noch mit Gustave Flaubert, Ivan Turgenjew herum. Doch mehr und mehr zieht sie sich zurück.

O-Ton Guidin  La chambre bleu, la chambre de G Sand….

Sprecherin Guidin: Das hier ist das blaue Zimmer, das Zimmer von George Sand.  Seit 1866 war das hier ihr Zimmer. Nach dem Tod ihres Freundes Manceau ist sie hierhin gezogen. Hier ist sie auch mit 72 gestorben. Mit Blick auf die zwei Zedern. 

Autorin: Dies alles fand im 19.Jahrhundert statt.  Maurice Sand’s Lebenswerk hat seinen Platz in den ehemaligen ècuries, den umgebauten Pferdeställen des Schlosses von Nohant gefunden. Doch wer nun glaubt, seine damals schon weltberühmte Mutter hätte auch zu Hause im Berry die Leute beeindruckt, der sollte einen Blick in ihre Sterbeurkunde werfen. Verfasst in aller Unschuld von einem damaligen Bürokraten. Obwohl sie sich Zeit ihres Erwachsenenlebens George Sand nannte, obwohl sie die wohl bekannteste Schriftstellerin ihrer Zeit war …

O-Ton Guidin:  Guide: Malgré tout.:…

Sprecherin Guidin: Trotz all dem stand in ihrer Sterbeurkunde Aurore-Lucile Amantine Dupin de Francueil, verheiratet mit Baron Casimir Dudevant, genannt Baronin Dudevant, genannt George Sand: Doppelpunkt: Ohne Beruf.

E N D E