Leonardo da Vinci an der Loire /WDR 5 Feature 1. Mai 2019

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-das-feature/audio-leonardo-da-vinci-an-der-loire-100.html

 

Die Schlösser der Loire sind eine der am häufigsten besuchten Touristenattraktionen Frankreichs. In diesem Jahr putzen sie sich allerdings besonders heraus. Aus gutem Grund: Am 2. Mai jährt sich zum 500.sten Mal der Todestag von Leonardo da Vinci. Und da dieser große Künstler des 16. Jahrhunderts die letzten beiden Lebensjahre nicht in seiner Heimat Italien sondern an der Loire verbracht hat, will man seiner gedenken. Warum kehrte er Italien den Rücken? Wie lebte er an der Loire? Was machte er dort?  Ingrid Müller-Münch hat hierauf Antworten parat. Sie hat sich auf die Spuren begeben, die Leonardo da Vinci im Tal der Loire hinterlassen hat.

 

 

 

 

O-Ton: Carol fut invité…. Sprecher  Carol: Leonardo da Vinci wurde von König Franz dem Ersten und dessen Mutter Louise de Savoy, eingeladen.

O-Ton : Besucher Sprecher Besucher: Au fait on sait qu’il est le plus francais des italiens de l’époque   Tatsächlich war er doch der französischte Italiener seiner Zeit

O-Ton: MM Amboise Le roi avait besoin de…...Sprecher  Métay: Der König brauchte Leonardo, weil er sich an seinem Hof mit berühmten Künstlern umgeben wollte.

 Sprecherin: Leonardo ist Italiener, er ist nur in Frankreich gestorben.

Autorin: Mit diesem Satz schürte Italiens Kulturministerin kürzlich erst einen Streit, der zwischendurch immer wieder ausbricht – mal mehr, mal weniger heftig. Dieses Mal wurde er anlässlich einer im Pariser Louvre geplanten Ausstellung zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci öffentlich ausgetragen. Italienische Museen hatten dem Louvre Gemälde ausgeliehen. Dadurch, so beklagte sich die italienische Kulturministerin, würde Italien „an den Rand eines großen Kulturereignisses“ gedrängt.

Wie jedes Mal, wenn Italien und Frankreich sich über den großen Renaissance-Künstler zanken, geht es um die Frage: Wem gehört eigentlich Leonardo da Vinci? Italien, dem Land, in dem das Genie geboren wurde? Oder Frankreich, wohin der Universalkünstler im Alter auswanderte, dort starb und begraben liegt? Und wo sich eine ganze Region herausputzt, seinen Todestag angemessen zu zelebrieren. So wie in Leonardos letztem Wohnsitz, dem Schlösschen Clos-Lucé an der Loire. Hier wurde sein Atelier rekonstruiert und öffentlich zugänglich gemacht.

 O-Ton: Voici la fameuse Botega, ….Sprecher Carol: Das hier ist die berühmte Bottega, das Atelier von Leonardo da Vinci. Hier hat er in den letzten zweieinhalb Jahren seines Lebens gewirkt und gearbeitet. Hiermalte er und fertigte Skulpturen/ feilte an Steinfiguren . Also ein Ort, in dem alle möglichen Künste ausgeübt wurden, wie zum Beispiel die Goldschmiedekunst. Und hier, direkt gegenüber, auf dieser Staffelei, stehen Arbeiten von Leonardo, gemalt mithilfe eines schwarzen und eines roten Steins. Er arbeitete auch mit Bleiminen, mit Silberminen, mit Tinte. Da hinten sieht man ein Kostüm, dass Leonardo für eines der Feste des Königs entworfen hat. 9:07 Dort steht ein originalgetreu nachgebauter Ofen, damit man sich vorstellen kann, dass Leonard hier auch Metalle schmolz.

 

Autorin:  In Frankreich jedenfalls wird Leonardo in diesem Jahr als großer französischer Künstler gewürdigt. Obwohl er nur die letzten zweieinhalb Jahre seines Lebens an der Loire verbrachte, wurde er posthum als Landsmann eingebürgert. Heute, am 2.Mai, jährt sich zum 500sten-mal sein Todestag – und auf den Schlössern im Tal der Loire wird dies umfangreich zelebriert. Eine ganze Region schmückt sich mit seinem Ruhm, gedenkt seiner durch Konzerte, Ausstellungen, Theateraufführungen und Kolloquien. Carol Geoffroy, Historiker an Leonardos letztem Wohnsitz, dem Schlösschen Clos-Lucé in Amboise, bereitet sich gerade auf die anstehenden Feierlichkeiten vor. Er kennt den großen Meister in- und auswendig:

 O-Ton:  Leonard était architecteSprecher Carol: Leonardo war Architekt, Maler, Bildhauer, Philosoph, Musiker, Stadtplaner, Militäringenieur, er war Botaniker, Schusswaffenexperte, Hydrauliker, Optiker, erforschte den Flug der Vögel. Er dachte sich alle möglichen Brücken aus: Drehbrücken, auf Rollen basierende Brücken. Brücken, die auf zwei Ebenen begehbar waren, Brücken, die sich sehr schnell aufbauen und solche, die sich leicht wieder zusammenklappen ließen. Hier in unserer Gegend wollte er der Loire ein neues Flussbett geben. Er wollte sie umleiten vor das Schloss Chambord..

 

Autorin: Nichts war für Léonard – wie ihn hier alle nennen – zu gigantisch, nichts galt als unbezwingbar. Die Touristenscharen, die heutzutage bei jeglicher Wetterlage zu einer Fahrradtour am Ufer der Loire aufbrechen, waren bislang eher an den unzähligen Schlössern interessiert, die diese waldige, leicht hügelige Landschaft zieren. Leonardo wurde in Reiseführern bisher nur nebenbei erwähnt. Doch in diesem Jahr kann kein Besucher ihm entgehen. Jeder Ort, in den er auch nur einen Fuß gesetzt hat, schmückt sich ausgiebig mit seinem Namen.

So auch Chambord, das wohl wuchtigste und eindrucksvollste aller Loire-Schlösser. Für das Jagdschloss von Francois premier entwarf der Künstler eine ganz besondere Wendeltreppe. Zwei Aufgänge schlängeln sich parallel zueinander wie ein doppelter Korkenzieher in die Höhe. Ihre zwei getrennten Treppen können zwar nicht verhindern, dass Jemand, der hinaufgeht, denjenigen sieht, der auf der anderen hinabsteigt.  Aber begegnen, berühren, miteinander sprechen, das geht nicht.

 Warum das Ganze? Nur aus ästhetischen Gründen? Oder wollte der König verhindern, dass seine Untergebenen Ränke schmieden, antichambrieren, während sie scheinbar harmlos eine Treppe benutzen? Wollte er vermeiden, dass sich seine zahlreichen Mätressen begegnen und bei der Gelegenheit die Augen auskratzen?

Auch die Experten können hierüber nur spekulieren.

  Autorin: Einige der Besucher, die an diesem Tag nach Amboise gekommen sind, wissen, wer im Schlösschen Clos-Lucé lebte und starb:

 O-Ton Besucherin: On connait bien…Sprecherin Besucherin: Wir kennen die Gegend hier sehr gut. Wir wissen, dass dies ein wichtiges Jahr für Leonardo da Vinci ist. Er hat hier seinen Lebensabend verbracht. Als er nach Frankreich gekommen ist, hat er einige seiner Bilder mitgebracht. Vor allem die Mona Lisa.

 

Autorin: Es ist tatsächlich einer Verkettung mehrerer Umstände zu verdanken, dass sich dieser damals schon weltberühmte Künstler entschloss, seinen Lebensabend in Frankreich zu verbringen. Soeben war sein wichtigster Mäzen gestorben. Und da im 16. Jahrhundert selbst ein so angesehener Künstler wie da Vinci nicht ohne Mäzen leben konnte, folgte der alte Mann der Einladung des gerade mal 21-jährigen Königs Francois premier, sich an der Loire niederzulassen. Das Angebot war zu verlockend, weiß Marc Métay, stellvertretender Direktor des Schlosses Amboise.

 

O-Ton Le roi lui Sprecher Métay: Der französische König bot ihm unglaubliche Möglichkeiten. 1.000 Ecus, sozusagen eine goldene Rente, keine Auflagen, er solle nur ein paar Studien für den König ausführen. Kein Druck. Das war alles.

 O-Ton: Ca retombait …. Sprecher Carol: Für Leonardo kam die Einladung zum richtigen Zeitpunkt. Denn in Florenz und Rom, wo er zuletzt lebte, beäugten ihn die dortigen Ingenieure mit großem Misstrauen. Gleichzeitig stand er in ständigem Wettbewerb mit Michelangelo und Raffael, seinen beiden größten Konkurrenten. Außerdem empfand er manche Aufträge als unter seinem Niveau. Und hochwertige künstlerische Arbeiten, die ihn interessierten, wie zum Beispiel die Freskenmalerei in der Sixtinischen Kapelle, durfte er nicht ausführen. All dies hat seine Entscheidung, Italien zu verlassen und nach Frankreich zu kommen, beeinflusst.

Autorin:  Viel ist nicht bekannt darüber, wie Leonardos Reise von Italien aus an die Loire verlief. Nur soviel steht fest:

O-Ton: C’est vraiment...Sprecher Métay: Seine Reise war mühsam. Immerhin war er schon 64 Jahre alt. Er musste die Alpen überqueren und das französische Königreich durchqueren. .Diese Reise erforderte immense Vorbereitungen. Im Gepäck befanden sich Bilder und Entwürfe, Manuskripte, und – nicht zu vergessen – La Joconte, die Mona Lisa, Johannes der Täufer und die heilige Anna mit dem Kind. Alle drei befinden sich heute im Louvre in Paris. Leonardo kam in Begleitung von zwei Schülern und einem Bediensteten.

 

Autorin: Wer glaubt, dass sich der alte da Vinci von dem jungen König aushalten ließ, täuscht sich. Beide profitierten voneinander. Der eine schmückte sich mit dem Ausnahme-Künstler. Und der andere konnte tun und lassen, was er wollte. Leonardo da Vinci und Francois premier verband eine enge Freundschaft.  Beide unterhielten sich auf Italienisch, Leonardos Muttersprache, die auch der König beherrschte.

In seiner neuen Heimat konnte der exzentrische Künstler genauso leben, wie er es immer angestrebt hat. In Italien war er als junger Mann der Sodomie bezichtigt worden, ein Begriff, der damals für Homosexualität stand. In Frankreich scherte man sich nicht um seine sexuellen Gewohnheiten, war stolz darauf, einen so kreativen, weltberühmten Mann zu Gast zu haben.

In seiner Residenz Clos-Lucé, einen Steinwurf vom königlichen Schloss Amboise entfernt, ist sein nimmermüdes Schaffen in jedem der Räume zu spüren. Vor allem jedoch in seinem Arbeitszimmer:

O-Ton Les pinceau étaient ...Sprecher Carol: Zu seiner Zeit waren die Pinsel rund. Er benutzte sie mit Schweine- oder Eichhörnchen-Haaren. Also sehr feine, sehr biegsame Pinselhaare. Er besaß eine fast an ein chirurgisches Besteck erinnernde Pinselsammlung. Ich benutze diese Metapher nicht von ungefähr. Denn Leonardo sezierte auch Leichen. Was hat das mit der Malerei zu tun? Er hat in seinem Leben mehr als 30 männliche und weibliche Leichen seziert. Aber auch Tiere hat er seziert. Sich das Herz eines Ochsen angeschaut, die Tatzen eines Bären, den Kopf eines Pferdes. Und einem seiner Schüler hat er gesagt, wenn du so ein Maler werden willst wie ich, dann musst du, wenn du ein Aktbild malst, genau wissen, wo die Knochen sitzen, bevor du die Haut zeichnest.

 

Autorin: In den Ausstellungsräumen von Clos-Lucé sind die von Leonardo lediglich als Entwurf gezeichneten Visionen als nachgebaute Objekte anzuschauen. Seine Flugmaschine ebenso wie die Dampfkanone, die Maschinengewehre, Automobile, Drehbrücken, Hängebrücken und vieles mehr. Und draußen im Park ist seine doppelstöckige Brücke zu bestaunen. Sie sollte verhindern, dass sich während der ständig grassierenden, immer wieder ausbrechenden Pest Tiere und Menschen begegneten und dadurch ansteckten.

Nach allem, was Historiker heute über Leonardo da Vinci wissen, war er vor allem eine Art Event-Manager des Königs. So richtete er einen Großteil der Feierlichkeiten aus, zu der Francois premier anlässlich der Taufe seines erstgeborenen Sohnes am 25. April 1518 nach Amboise einlud.

O-Ton:  Il est là…..Sprecher Métay: Leonardo lebte zu dem Zeitpunkt schon etwa anderthalb Jahre in Amboise. Gleichzeitig mit der Tauffeier sollte auch die Hochzeit des päpstlichen Neffen mit einer französischen Cousine stattfinden. Zu dieser Feier versammelten sich die wichtigsten Botschafter der europäischen Höfe, mehrere hundert Menschen. Wie soll man die alle unterbringen, sie alle ernähren? Obwohl das Schloss sehr große Zimmer hat, reichten die nicht aus. Also wurden draußen Zimmer gebaut. Mithilfe von Zeltplanen und Teppichen wurden Wände gezogen aus Stoffen, die mit dem königlichen Emblem, der Lilie, verzierte waren. Die Festivitäten begannen am 25.April und dauerten bis in den Juni hinein. Fast jeden Abend empfing der König, es gab Tische für die Herren, Tische für die Damen. Am Tisch des Königs saßen die wichtigsten Botschafter anderer europäischer Höfe. Und jedes Mal waren es mehrere Hundert Gäste.

 

Autorin:  Über den Alltag der Menschen, die ein solches Fest gestalteten, ist wenig bekannt.  Nur, dass die Tische zum Beispiel, an denen gegessen wurde, unseren heutigen Biertischen ähnelten. Sie bestanden aus Holzplatten, auf Böcke gelegt, festlich mit einer liliengeschmückten Tischdecke bedeckt. Während die Gesellschaft tafelte, amüsierte sie der Maître de Plaisir Leonardo da Vinci mit Lichtspielen, Feuerwerken, Theateraufführungen, stellte Schlachtgetümmel nach und führte seinen künstlichen Löwen vor. Eine Art Roboter in Löwengestalt, der sich stakkatohaft vorwärtsbewegte und ungelenk einige Schritte machte. Sobald man ihm auf die Brust schlug, riss er sein Maul auf, aus dem Lilien herausquollen.  Angetrieben wurde dieses Tier durch einen Mechanismus, ausgetüftelt durch Leonardo da Vinci.

 

O-Ton: En fait, ces….Sprecher Metay: An diesen Festen, vor allem aber an den nachgestellten Schlachten nahm die gesamte Bevölkerung teil. Die Leute kamen, um sich das Schauspiel anzusehen. Mieteten sich in Häusern ein, von wo aus sie einen guten Ausblick auf das Geschehen hatten. In einigen dieser Häuser wurden sogar die Dachziegel abgetragen, um eine gute Sicht zu haben.

 

Autorin: Doch Leonardo da Vinci begnügte sich keineswegs mit derlei Petitessen. Ein viel größeres Projekt brütete er gemeinsam mit König Francois premier aus: Beide planten nichts Geringeres als eine Stadt, die, wenn sie denn jemals gebaut worden wäre, möglicherweise die Hauptstadt des französischen Königsreichs geworden wäre.

Eigentlich ist Romorantin ein kleines, wenig spektakuläres Örtchen. Aus ihr sollte eben diese von Da Vinci und dem König ausgedachte Idealstadt werden. Das Musée de Sologne, in dem Martine Vallon seit zehn Jahren über Leonardo da Vinci und die ideale Stadt Romorantin forscht, wurde vom Hochwasser zum Teil verwüstet. Die Ausstellung über das gigantische Stadtprojekt ist daher eher bescheiden. Um zu verstehen, welch großartige Zukunft damals für Romorantin geplant war, ist es wichtig zu wissen, wie der König und seine Entourage zu der Zeit lebte und reiste: Sie waren ein Nomaden-Hofstaat ohne feste Bleibe.

 O-Ton: Marc Métay  Sprecher Métay: Das war damals durchaus üblich. Gegen Ende des 15., zu Beginn des 16. Jahrhunderts hat der König zwar eine Hauptresidenz. Aber er reist durch sein Land, um seine Verwaltungsbeamten in den einzelnen Provinzen zu kontrollieren.

O-Ton: Martine Sprecherin Martine: Jedesmal, wenn der gesamte Hofstaat sich zu Zeiten von Franz dem Ersten auf Reisen begab, bestand der Tross aus bis zu 10.000 Personen. Unter ihnen die Höflinge, die Kurtisanen, die gesamte königliche Regierung, außerdem noch die ausländischen Botschafter mit ihren Bediensteten. Es gibt Belege für eine Reise Franz des Ersten nach Bordeaux mit insgesamt 19.000 Pferden.

 Autorin: Irgendwann entschloss sich Francois premier, sesshaft zu werden. Er suchte Land und erinnerte sich, dass er in Romorantin am Ufer der Sauldre (Zodre ausgesprochen) einiges an unbebautem Terrain besaß.

O-Ton:  Donc le projet c’est…Sprecherin Martine: Also, das gesamte Vorhaben umfasste ein königliches Schloss, eine Stadt für den Hofstaat, einen Kanal, einen Wald, in dem gejagt werden konnte – denn die Jagd war das vornehmliche Interesse des Königs. Leonardo schlug vor, dass in Abwesenheit des Hofes doch die Leute aus der Gegend die für den Hofstaat gebaute Ansiedlung bewohnen könnten. Ich weiß allerdings wirklich nicht, wo die hiesigen Leute während der Anwesenheit des königlichen Hofstaates untergekommen wären. Unter den Brücken vielleicht?   

 Autorin:  Doch aus dem ehrgeizigen Projekt wurde nichts denn der geniale Planer Da Vinci starb.  Mit seinem Tod wurde auch die Idee, Romorantin zur französischen Hauptstadt zu machen, für immer begraben.

 

Über zwei Jahre lebte Leonardo da Vinci in Amboise, war aktiv und an vielem interessiert. Aber er war ein alter Mann, als er sich dort niederließ. Bald schon schwächelte er, spürte sein Ende nahen.

 O-Ton: Quelques jours avant sa mort….Sprecher Métay: Einige Tage vor seinem Tod ließ er einen Notar kommen, um genau festzulegen, wie seine Beerdigung von statten gehen sollte. Dank dieses Testaments wissen wir, dass er verfügte, seine Leiche solle von 60 Bettlern zum Grab begleitet werden.

 

Autorin: Und genauso geschah es. Francois premier hielt sich an Leonardos Todestag im entfernten St. Germain en Laye auf, auch wenn zeitgenössische Künstler ihn häufig am Totenbett da Vincis malten. Ein reines Wunschdenken, aber so war es nicht.

 Zu guter Letzt ist von dem großen Meister eine Anekdote erhalten, die zeigt, wie zutiefst menschlich, zutiefst verletzlich und wenig anspruchsvoll Leonardo da Vinci in seinem Alltag war. Und wie ihn dennoch so manche Kleinigkeit bis aufs Totenbett  ärgerte.

O-Ton: Carol   Sprecher Carol: Seine Köchin, Maturine, bereitete ihm immer sein Essen vor. Allerdings erschien Leonardo niemals pünktlich bei Tisch. Und die Suppe, die ihm Maturine gekocht hatte, war dann oft erkaltet. Im Kopf von Leonardo hat dieser Umstand einen so wichtigen Platz eingenommen, dass die fünf letzten Worte, die er in seinem Leben geschrieben hat – und da kann man nur schmunzeln – sich mit dieser erkalteten Suppe befassen. (que la soupe refroidit Voilà)    

  E N D E