Mein neues Buch ist da: „Die Täterinnen von Majdanek. KZ-Aufseherinnen vor Gericht“, Dittrich-Verlag

Ein Buch, das  – so Günter Wallraff – gerade jetzt aktueller denn je ist und Pflichtlektüre in den Schulen werden und zugleich uns allen Mahnung für die Zukunft sein sollte.

KZ-Aufseherinnen vor Gericht – im Düsseldorfer Majdanek-Prozess konnte man sie kennenlernen, die SS-Frauen des Lubliner Lagers. Sie waren Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen oder Krankenschwestern, bevor sie in das Konzentrationslager kamen. Und erst dort entwickelten sie sich zu brutalen, mörderischen, folternden und menschenverachtenden Geschöpfen. Der Düsseldorfer Majdanek-Prozess, in dem sich zwischen 1975 und 1982 sieben von ihnen verantworten mussten,  ist gescheitert. Das war absehbar. Unter den damaligen Umständen konnten die angeklagten SS-Männer und -Frauen nicht entsprechend ihrer mörderischen Taten verurteilt werden. So bekam zum Beispiel eine der brutalsten Aufseherinnen, die sogenannte „blutige Brygida“, nur 12 Jahre Haft. Heute wäre das anders. Der justizielle Umgang mit KZ-Aufsehern und – Aufseherinnen hat sich radikal geändert. Nur leider erst jetzt, viel viel zu spät. Der Bundesgerichtshof hat diese Änderung im Fall der inzwischen 99-jährigen ehemaligen Sekretärin des KZs Stutthof bestätigt.Ich beschreibe in meinem Buch „Die Täterinnen von Majdanek – KZ-Aufseherinnen vor Gericht“, wie es zu diesem justitiellen Umschwung kam, wer ihn auslöste und welche Konsequenz es gehabt hätte, wäre das KZ-Personal insgesamt unter den heutigen Bedingungen angeklagt und verurteilt worden. Dabei portraitiere ich die im damaligen Majdanek-Prozess angeklagten SS-Frauen, lasse aber auch deren überlebende Opfer ausgiebig zu Wort kommen.

Günter Wallraff schreibt über „Die Täterinnen von Majdanek“:“Dieses Buch ist aktueller denn je: Es zeigt, wohin Rechtsextremismus und Antisemitismus führen können. In ihrem aktualisierten Bericht des Düsseldorfer Majdanek-Prozesses portraitiert Ingrid Müller-Münch nicht allein die Opfer des Massenmords, sondern insbesondere die „Frauen auf der Anklagebank: Sie waren keine fanatischen Nationalsozialistinnen, bevor sie zu brutalen, sadistischen und mörderischen KZ-Aufseherinnen wurden, sondern Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen oder Pflegerinnen – Frauen aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Diese Täterinnen Biografie sollte gerade jetzt auch Pflichtlektüre in den Schulen werden und zugleich uns allen Mahnung für die Zukunft.“