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WDR5, Neugier genügt, 18.3.09 O-Ton-Feature 18 Minuten Sprengsatz unterm Küchentisch

Über Männer, die kleine Brötchen backen und Frauen, die sie bezahlen

Frauen verdienen die Kohle, Männer sind ohne Job.  Ein Thema voller Sprengkraft und Brisanz.  In den USA  bringen inzwischen ein Viertel der arbeitenden Frauen mehr Geld als ihre Männer nach Hause. Zählt man die Frauen hinzu, deren Männer arbeitslos sind, dann verdient sogar jede dritte US-Frau mehr als ihr Partner. In Deutschland gibt es hierzu noch keine Statistik.  Eine besserverdienende Frau ist  ein massives Problem für die Beziehung. Nach außen hin tun Beide gerne so, als wäre alles wie bisher. Der Mann versucht verschämt sein Gesicht zu wahren, während er sich längst in die Warteschleifen der ARGE einreihen musste. Wäre dies umgekehrt, hätten Frauen keinen Job,  dann gäbe es für ihre Situation einen Namen: Sie würden zur Hausfrau, würden kochen, putzen, einkaufen. Niemand würde sie hierfür verachten. Alles wäre ganz normal. Männer, die nicht als sogenannter „Hausmann“ eine Auszeit nehmen, um die kleinen Kinder zu versorgen, sondern die ungewollt ihre Rolle als Familienernährer verlieren, fallen in eine gesellschaftlich heikle Position, in ein namensloses Loch. Aber auch Männer, die von Beginn der Beziehung an nicht der Ernährer der Familie sein können, haben Probleme, damit klarzukommen. Ebenso wie ihre Frauen, die auf eine solche Rollenveränderung nicht vorbereitet sind. Ingrid-Münch hat Betroffene erzählen lassen, wie sie mit diesem Problem umgehen, wie die Umwelt auf sie reagiert, und ob trotzalledem eine solche Beziehung funktionieren kann.