Es gibt kein Entrinnen, WDR5, Neugier genügt, 18 Minuten, 2.11.2010
Redaktion Gundi Große
Psychoterror gegenüber dem eigenen Kind
Kinderseelen können auf vielfältige Art gequält und gebrochen werden. Die offensichtlichste und meistens gut hörbare und fühlbare sind Schläge, Ohrfeigen, ist körperliche Gewalt. Doch eine andere Möglichkeit, Kindern das Vertrauen zu nehmen, sie zu verstören, kommt auf leisen Sohlen angeschlichen. Es ist der Psychoterror, der in Familien ausgeübt werden kann. Der Liebesentzug. Der wegen Nichtigkeiten verhängte Hausarrest. Das bestrafende Schweigen. Seit zehn Jahren ist es gesetzlich nicht nur verboten, Kinder körperlich zu züchtigen. Sie dürfen auch nicht mehr seelisch verletzt oder anderweitig entwürdigend behandelt werden. Doch soll so etwas kontrolliert werden? Wer registriert schon eine Beschämung, eine Herabsetzung des Kindes? Ingrid Müller-Münch hat sich bei heutigen Erwachsenen umgehört, die als Kind in ihren Familien einen Umgang erlebten, den sie als seelische Grausamkeiten und psychische Misshandlungen empfanden.