Ingrid Müller-Münch

Guillaume Musso und Elisabeth Hermann, Scala-Krimi-Service v. 21.7.2020

Der französische Schrifsteller Guillaume Musso gilt derzeit als der meistgelesene Autor Frankreichs. Und tatsächlich, wer seinen neuesten Krimi „Ein Wort, um dich zu retten“ liest, versteht die Faszination, die von seinen Büchern ausgeht. Sie langweilen nie, sorgen für eine angemessen Portion an Schauer und versprechen unkonventionelle Lösungen. Während Elisabeth Hermann, Favoritin unter den deutschen Krimiautoren, durchaus mit ihrem französischen Kollegen mithalten kann. Ingrid Müller-Münch hat diesmal etwas für die Reiselustigen im Gepäck, auf die am Mittelmeer ein verschrobener Schriftsteller und eine blutige Leiche warten. Während sich die zuhause gebliebenen Leser auf eine Betriebsprüfung ganz besonderer Art gefasst machen müssen.

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Donna Leon: „Geheime Quellen“, auf „Bücher“, WDR 3, 27.5.2020

Donna Leon: „Geheime Quellen“, Commissario Brunett5is 29. Fall, Diogenes 27. Mai 2020m Übersetzung aus dem amerikanischen Werner Schmitz, 316 Seiten, 24 Euro

Teasertext

Fade war sie die letzten Male. Ihrer Stadt Venedig überdrüssig. Und ihr Commissario Brunetti wirkte lustlos, auserzählt. Doch irgendwas hat sich diesmal geändert. In Donna Leons 29. Fall kommt plötzlich wieder Drive in die Geschichte.

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Noch hochaktuell, obwohl schon 2013 auf WDR5 gesendet, „Neugier genügt“

Arbeitskraft auf Abruf / Menschen in Leiharbeit

Autorin: Ingrid Müller-Münch

Redaktion Gesa Rünker

Sie schuften auf Baustellen, in Putzkolonnen oder Supermärkten. Es gibt inzwischen kaum einen Bereich, in dem sie nicht eingesetzt werden: Leiharbeiter stehen auf Abruf bereit und gelten in den Betrieben als ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse. Ihr Lohn liegt an der untersten Sprosse der Einkommensskala. Selbst, wenn sie Vollzeit arbeiten, verdienen sie häufig so schlecht, dass viele von ihnen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Durch spezielle Werkverträge versuchen Arbeitgeber zusätzlich noch, den auch für Leiharbeiter geltenden Mindestlohn geschickt zu unterlaufen. Hinzu kommt: Ihr Job ist ungesichert. Gut möglich, dass sie schon morgen arbeitslos werden.

In „Neugier genügt“ berichten Gewerkschafter und Leiharbeiter von ihren Erfahrungen mit befristeten, unterbezahlten Arbeitsplätzen. Weiterlesen

Sara Paretzky: Altlasten + Marion Feldhausen: Der Himmel so rot, Scala 19.5.2020

Die Urmutter der emanzipierten Ermittlerinnen, Sara Paretzky, lässt ihre Privatdetektivin auf einen Seuchenherd stoßen, der Corona ähnelt. Marion Feldhausens Kriminalkommissarin aus dem Ruhrgebiet ist vergleichbar unerschrocken und kämpferisch. Sehr zum Vergnügen von Ingrid Müller-Münch

 Sie war eine der ersten Schöpferinnen der sogenannten „hardboiled women“ im Krimi-Genre: Sara Paretzky. Mit ihrer Ermittlerin Vic Warshawski schuf sie eine Protagonistin, die stählern und unerschrocken mit Raymond Chandlers Helden mithalten kann. Und sehr sehr viele Nachfolgerinnen fand. Wie zum Beispiel Sofia Barucchi, eine Duisburger Hauptkommissarin, die ebenso hartnäckig und originell ist, wie ihr großes amerikanisches Vorbild. Ingrid Müller-Münch über die Urmutter der toughen Ermittlerin im Krimi-Gerne und eine ihrer literarischen Enkelinnen, die ihr absolut das Wasser reichen kann. Und darüber, wie auch in Krimis Seuchen entstehen können, mögen sie Corona heißen oder einfach anders.

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Elsemarie Maletzke und Tony Parsons auf Scala / WDR5, 24.3.2020

Diesmal stellt Scala zwei Krimis vor, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Einer dreht sich jahreszeitgemäß um prächtig blühende Magnolien, der andere jahreszeitunabhängig um eine missratende Entführung. Unsere Krimi-Expertin Ingrid Müller-Münch hofft so, mit einem Schlag gleich unterschiedliche Geschmäcker zufrieden zu stellen.

Die Magnolien schlagen aus, ihre Blüten kündigen die warme Jahreszeit an. Dass sich hinter ihrer Pracht Mord und Totschlag verbergen kann, zeigt deutlich der erste Krimi, den unsere Krimi-Expertin Ingrid Müller-Münch vorstellt: „Magnolien Mord“ der Frankfurter Autorin Elsemarie Maletzke. Während der zweite aus der Reihe des englischen Bestsellerautors Tony Parsons keineswegs Blumen oder Blüten braucht, um zur Sache zu kommen. Da wird direkt entführt und gemordet. Völlig unverblümt.  Weiterlesen

Michael Robotham „Schweige Still“ + Nicci French: „Was sie nicht wusste“, Scala 7.1.2020

Das neue Krimijahr beginnt mit zwei in England spielenden Pageturnern der Extraklasse, die beide eines gemeinsam haben: Es dreht sich alles um die Kunst der perfekten Lüge. Der australisch-englische Bestsellerautor Michael Robotham lässt zwei am Leben verstörte Sonderlinge aufeinanderprallen. Während Nicci French, das unter diesem Pseudonym schreibende britische Erfolgsautorenpaar eine biedere Mutter von drei Kindern beinahe an ihrem immer dichter werdenden Fantasienetz zu ersticken droht.

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Liebe LeserInnen meiner Website,

ich bin ein klein wenig in der Versenkung verschwunden. Der Grund ist nicht eine beginnende Faulheits-Periode. Im Gegenteil, ich bin derzeit sehr fleißig und recherchiere eifrig im Auftrag der „Unabhängigen Kommission Antiziganismus“ –  die im vergangenen Jahr vom Deutschen Bundestag eingesetzt wurde –  über das Thema „Polizeigewalt gegenüber Sinti und Roma nach 1945“. Dabei geht es vor allem um die ersten vier Nachkriegsjahrzehnte. Das Ergebnis dieser wirklichen Fleißarbeit wird zunächst an die Kommission gehen und in deren Bericht einfließen, der noch in dieser Legislaturperiode, also bis September 2021, veröffentlicht werden soll. Ihr seht als, es tut sich was, nur im Verborgenen.

Robotham und Nicci French bei Scala / WDR 5, 7.1.2020

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-scala-buecher/audio-neue-krimis-ueber-die-perfekte-luege-100.html

Das neue Krimijahr beginnt mit zwei in England spielenden Pageturnern der Extraklasse, die beide eines gemeinsam haben: Es dreht sich alles um die Kunst der perfekten Lüge. Der australisch-englische Bestsellerautor Michael Robotham lässt zwei am Leben verstörte Sonderlinge aufeinanderprallen. Während Nicci French, das unter diesem Pseudonym schreibende britische Erfolgsautorenpaar, eine biedere Mutter von drei Kindern beinahe an ihrem immer dichter werdenden Fantasienetz  ersticken lässt. Weiterlesen

Adrian McKinty: „Cold Water“ bei „Bücher“ auf WDR5 am 7.12.2019

 

Adrian McKinty: „Cold Water“, Suhrkamp Nova, Sommer 2019, 15,95 Euro, Übersetzung aus dem Englischen Peter Torberg, 376 Seiten

Nordirland in den 90ern. Detective Jean Duffy hat keinen Bock mehr. Er ist es leid, jedes Mal, bevor er seinen supergeilen funkelnagelneuen BMW benutzt, nachschauen zu müssen, ob nicht unter dem Chassis eine Autobombe klebt. Er will nicht länger zerrieben werden im Konflikt zwischen sturen, gewaltbereiten Protestanten und hartköpfigen, um sich schlagenden Katholiken. Und kündigt. Nicht ganz. Er wird nach Schottland ziehen, nur eine Autofähre von Belfast entfernt. Und bis zur Rente wird er Teilzeit arbeiten. Im Archiv vielleicht. Weiterlesen

Australische Krimis bei Scala – die Hits des Jahres WDR5 12.11.2019

In einem trostlosen Kaff schießt noch vor Beginn des Gottesdienstes der örtliche Pfarrer wild um sich. Während mitten in der Wüste, den Outbacks, auf einem ausgedörrten Stück Land, ein Mann von der gleißénden Sonne zu Tode gebrannt wird. Ich war 2019 fasziniert von der Menge aber auch der herausragenden Qualität australischer Krimis. Die beiden Spitzenreiter der Saison stellte ich am 12. November beim Krimi-Service des Kulturmagazins Scala auf WDR 5 vor.

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