Krimis aus Nigeria und den USA – ungewohnt und schlüssig
Ein aufgebrachter Mob lyncht drei junge Männer in einer nigerianischen Universitätsstadt. In einem schäbigen Hotelzimmer mitten in den USA wird ein junger Schw7uler vergewaltigt und schwer verletzt. Spannungslektüre aus Welten, voneinander entfernt, doch brutal naheliegend.
Auf WDR5, Scala vorgestellt: Die Bretagne entlarvt und entzaubert + und eine Nacktbar voller Wohlanständigkeit
Krimi-Service am Dienstag den 24.5.2022, live:
Folgende 2 Krimis stelle ich vor:
Christian Buder: „Der Dachs“, 11.4.2022, Aufbau-Verlag, 460 Seiten, 18 Euro +
Marie Rutkoski: „Real Easy“ Suhrkamp, 11.4.2022. Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux, 400 Seiten, 14,95 Euro
Wie brutal dürfen Krimis sein? WDR3, Gutenbergs Welt, 9.4.2022
Das ging definitiv zu weit. Ich erinnere mich noch genau an meine Reaktion, als „Der Vogelmann“, der erste Krimi der britischen Autorin Mo Hayder, 1999 auf Deutsch erschien. Ein dicker Schinken, groß angekündigt vom Verlag. Mit Ekel und Abscheu quälte ich mich damals durch die im Detail beschriebenen Folterszenen, die mich abschreckten und dazu führten, dass ich das Buch nie ganz zu Ende gelesen habe.
Das Herz von Paris, von Veronika Peters, 2.4.2022 Lesefrucht auf WDR 5
Veronika Peters: „Das Herz von Paris“, Oktopus-Verlag bei Kampa, 10.3.2022, 22 Euro, 330 Seiten / Rezension von Ingrid Müller-Münch
Die Berliner Autorin Veronika Peters lässt eine Zeit wieder auferstehen, als in den roaring twenties des 20. Jahrhunderts auf dem linken Pariser Seineufer intellektuelle Frauen aus aller Welt neue Lebensformen ausprobierten und sich ungewohnte sexuelle Freiheiten erlaubten.
Neue Krimis auf Scala, es geht um zerstörte Kinderleben – jeweils auf andere Weise
Ein Dorf verschwindet unter den Wassermassen eines Stausees – und überspült die verschwundenen Kinder der Ortschaft. Ein Campingplatz entpuppt sich als Ort des Horrors und der sexuellen Gewalt – und wird zu spät entdeckt.
Ein norwegischer Knaller und ein Mann zwischen drei Ehefrauen, WDR 5, Scala, 4-1-2022
Heute gibts einen norwegischen Bestseller, der abgeht wie eine Rakete. Und eine unter Beschaulichkeit verborgene tragische Geschichte über einen Mann, dem drei Ehefrauen nicht reichten. Und der durch seine Gier und seinen Verstoß gegen die Gesetze der Mormonen sein Todesurteil unterschrieb.
Thomas Enger / Jorn Lier Horst: „Bluttat“, blanvalet, 11 Euro, Übersetzt aus dem Norwegischen von Maike Dörries und Günther Frauenlob, 25.11.2021, 396 Seiten +Catherine Quinn: „Drei Witwen“, Ullstein-Verlag, Erscheint am 29.11.2021, 15,99 Euro, 540 Seiten, Übersetzt aus dem Englischen von Marie Rahn
Zwei Krimis, vorgestellt bei Scala, WDR5, am 16.11.2021
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die beiden Krimis, die ich heute im Gepäck hatte. Der eine, ein Krimi-Newcomer, der zweite eine sichere längst erprobte Bestseller-Autorin. Doch beide eint etwas, das sie herausragen lösst aus dem Gros dieses Genres: Sie spielen in Umgebungen, die uns fremd sind, uns unterhaltsam und voller Wortwitz und Ironie nahegebracht werden. Mag es das jüdische Milieu Frankfurts sein oder die sanften Hügel Irlands:
Michel Bergmann: „Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden“, Heyne 13.10.202, TB 11 Euro +
Tana French: „Der Sucher“, Fischer-Scherz-Verlag, 29.9.2021, Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, 22,90 Euro, 493 Seiten
Scala, WDR 5, zwei Krimis – Schauplätze in Moskau und Glasgow
Krimi-Service Dienstag, 14.9.2021 Ich stelle folgende zwei Krimis vor:
Yassin Musharbash; Russische Botschaften“, Kiepenheuer&Witsch, 19.8.2021, 16 Euro, knapp 400 Seiten +
Liam Mcilvanney: „Ein frommer Mörder“, Heyne, 12.7.2021, 14,99 Euro, Übersetzt Englischen Sabine Lohmann, 446 Seiten
Müssen Journalisten auf der Suche nach der Wahrheit um ihr Leben fürchten? Steckt der russische Geheimdienst hinter Morden und weltweit gestreuten Fakenews? Investigativer Journalismus kann lebensgefährlich sein, wie einer der beiden von Ingrid Müller-Münch vorgestellten Krimis zeigt. Während der zweite, von einem Professor für Schottland-Studien geschrieben, ins Glasgow der 1968er Jahre zurückversetzt und einen Frauenmörder der besonderen Art jagt. Zwei Krimis, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Mr. Wilder und ich – Lesefrucht bei WDR 5, Redaktion „Bücher“ 11-9-2021
„Mr. Wilder und ich“ von Jonathan Coe /Folio Verlag
Ein alter Mann (reich und berühmt) und eine junge Rucksacktouristin (pleite und abgerissen) treffen sich per Zufall in einem der angesagtesten Restaurants von Beverly Hills. Bei dem alten Mann handelt es sich um den Meister der filmischen Komödie, um Billy Wilder. Die junge Frau hat noch nie von ihm gehört. Entsprechend unbefangen begegnet sie ihm. Als Wilder sie engagiert, während der Dreharbeiten zu seinem vorletzten Film „Fedora“ auf einer griechischen Insel als Übersetzerin zu fungieren, sagt sie zu. Und hält die Augen offen.
Polizeigewalt gegenüber Sinti und Roma in der Nachkriegszeit – rassistisch oder ganz normal
Ingrid Müller-Münch Tödliche Polizeigewalt gegenüber Sinti und Roma 1945 bis 1980
Eine journalistische Recherche im Auftrag der „Unabhängigen Kommission Antiziganismus“
November 2019 bis April 2020